Pressespiegel

rbb24 und der Tagesspiegel berichten, dass der BUND Berlin den vom Senat angekündigten Bebauungswettbewerb für eine Verschwendung von Steuermitteln und für einen Fall für den Landessrechnungshof hält.

Marie Frank nennt in einem Kommentar der taz die Diaologwerkstatt zur Randbebauung des Tempelhofer Feldes "scheindemokratische Farce" und "ignoriertes Bürger*innenvotum".

Was der Senat von Bürger*innenbeteiligung und Demokratie hält, zeigt sich nach dem Ende des Treffens beim sogenannten Dialogprozess. Wenn das Ergebnis nicht passt und man es nicht uminterpretieren kann, weil es zu eindeitig ist, dann wird es einfach ignoriert.

Der Tagesspiegel schreibt, dass die Bürgerwerkstatt eine Bebauung ablehnt, der Senat aber trotzdem einen städtebaulichen Wettbewerb durchführen will.

Wie sagte doch eine Teilnehmerin nach dem Treffen am Wochenende: "Wenn uns im Sommer als Ergebnis ein Entwurf mit Bebauung präsentiert wird, dann wissen wir: Wir wurden verarscht". Vermutlich wird genau das passieren.

Das "Beteiligungsverfahren" endet mit einer großer Überraschung. Die Beteiligten mussten als Ergebnis Thesen und Perspektiven für den Ideenwettbewerb schreiben. An Ende sprachen sich alle zehn Perspektiven für eine Weiterentwicklung des Tempelhofer Feldes ohne Bebauung aus.

Der Tagesspiegel berichtet, dass sich Berlins Staatssekretär für Bauen, Alexander Slotty (SPD), dafür ausspricht, auch Private auf dem Tempelhofer Feld bauen zu lassen.

Die "Bauwelt" fragt, was angesichts des Volksentscheids von 2014, der sich gegen jegliche Veränderung aussprach, von der vom Berliner Senat eröffneten Debatte über die Zukunft des Tempelhofer Feldes zu halten ist.

Der BUND Berlin schreibt, dass zehn Jahre nach dem Volksentscheid zur Nichtbebauung des Tempelhofer Felds der Senat versucht, die Geschichte zurückzudrehen, was wenig mit Wohnungsknappheit zu tun hätte, aber viel mit Populismus und verletztem Stolz.

Die taz schreibt, dass beim Start der Dialogwerkstätten über die Zukunft des Tempelhofer Felds selbst Teilnehmende am Sinn und Zweck der Veranstaltung zweifeln.

Der Tagesspiegel schreibt, dass es am ersten Tag der Dialogwerkstatt viel Input – und viele kritische Fragen gab und dass schon der Auftakt die Grenzen des Verfahrens aufzeige, weil es eine Umsetzungsverpflichtung dessen, was bei den Werkstatttreffen entwickelt wird, für die Politik nicht gibt.

Der Senat beschließt Stadtentwicklungspläne für 220.000 Wohnungen und Hunderte Hektar Gewerbeflächen.

Laut taz bemerkt dazu der stadtentwicklungspoltische Sprecher der Grünen, Julian Schwarze, dass Berlin kein Flächen-, sondern ein Umsetzungsproblem habe, und sich der vom Senat angenommene Wohnungsbedarf auch ohne eine teure Bebauung des Tempelhofer Feldes abdecken ließe.