Zukunftsweisend auf dem Tempelhofer Feld

und im Interesse der ganzen Stadt!

Das ThF-Gesetz wertschätzt, was die BerlinerInnen aus dem Feld gemacht haben. Das Feld steht für selbstorganisierte Bürgerfreizeit und Bürgerengagement von offenen Gemeinschaftsgärten bis zur Champions League der Kiter.

Das ThF-Gesetz hat zum Ziel, dieses erfolgreiche Nebeneinander von Geschichte, Freizeit, Erholung, Sport und Natur zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Somit ist die Behauptung des Senats, das ThF-Gesetz stünde für Stillstand auf dem Feld falsch.

Die BerlinerInnen haben es in der Hand, das Feld zum ersten Klimaschutzfeld der Welt mit dem Forschungsschwerpunkt Stadtklima zu entwickeln. Denn das Feld ist eine Fläche, die Kaltluft zum Wohle der Stadt produziert. Das wird mit fortschreitendem Klimawandel für kommende Generationen noch wichtiger werden. Die Verantwortung dafür tragen wir schon heute.

 

Entwicklungsmöglichkeiten für die großen Wiesenflächen

Die Weite und Offenheit gilt es sinnvoll und mit Augenmaß weiterzuentwickeln. Der Baumbestand des „Wäldchens“ am ehemaligen Flughafen ist in der Lage, sich selbst zu regenerieren. Immerhin ist er so entstanden.

Das Pflanzen von einzelnen schattenspendenden Bäumen ist in begründeten Fällen auch im inneren Wiesenbereich möglich. Ebenso die Schaffung eines natürlichen Gewässers zum Beispiel durch die Freilegung des ehemaligen „Schlangenpfuhls“.

Auch künftig können mobile Fußballtore oder Ballfangnetze, mobile Sitzgelegenheiten, Tische und Sonnenschirme aufgestellt werden. Alle auf dem Feld verstreuten Gebäude können mit dem ThF- Gesetz für die Öffentlichkeit nutzbar gemacht werden, z.B. für kleine Cafés, Biergärten, Bürgertreffs und Kinderbetreuung.

 

Entwicklungsmöglichkeiten außerhalb des umlaufenden Taxiways

Gleichzeitig wird auf den Flächen außerhalb des umlaufenden Taxiways eine vielfältige Nutzung möglich. Vieles ist in Ansätzen bereits durch die BerlinerInnen selbst initiiert worden. Auch Orte des historischen Gedenkens sollten hier entstehen können. Plätze mit schattenspendenden Bäumen könnten zum Verweilen einladen. Sportplätze, Spielplätze, auch Wasserspielplätze und Springbrunnenanlagen können angelegt werden. Lockere Obstbaumwiesen, offene Gemeinschaftsgärten, kleinere Cafés in bereits vorhandenen, aber zu sanierenden Gebäuden und vieles Weitere wäre nach einem erfolgreichen Volksentscheid dann auf dem Feld umsetzbar. Die bereits existierenden Hundeauslaufflächen, Grillplätze und Pioniernutzungen stellen nur einen kleinen Ausschnitt des Möglichen dar.

Das ThF-Gesetz steht ausdrücklich für eine Weiterentwicklung des Tempelhofer Feldes!

 

Alternativen für die Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) entwickeln!

Wenn das ThF-Gesetz in Kraft tritt, wird die Zentral- und Landesbibliothek nicht auf dem Tempelhofer Feld gebaut werden. Das ist gut so, weil dieses Bauvorhaben in der Stadt umstritten ist und noch eines stadtweiten Dialogs bedarf. Alternative Standorte sind noch nicht genügend geprüft. Die Amerika-Gedenkbibliothek könnte beispielsweise zur Zentral- und Landesbibliothek ausgebaut werden. Das Sterben der Berliner Bezirksbibliotheken gehört ebenfalls mit in diese Debatte.

Für seinen Erhalt gibt es acht gute Gründe:

Eine Liebeserklärung an den Anfang:

  1. Das Tempelhofer Feld muss auch in Zukunft uneingeschränkt und unentgeltlich allen Berlinerinnen und Berlinern zur Nutzung offen stehen. Es darf nicht privatisiert werden, sondern muss in öffentlicher Hand bleiben. Nur so kann es auch für die nachfolgenden Generationen gesichert werden.
  2. Das Tempelhofer Feld ist mit 386 ha die größte unverbaute Freifläche in mitten der dicht bebauten Stadt. Es ist mit seinen Wiesenflächen als Kaltluftentstehungsgebiet von besonderer Bedeutung für das Stadtklima. Es ist in das berlinweite System der Luftaustauschbahnen eingebunden. Die geplante Randbebauung wird den Luftaustausch in die angrenzenden Stadtquartiere dauerhaft negativ beeinflussen.
  3. Auf dem Tempelhofer Feld darf die Demokratie nicht der Immobilienwirtschaft ausliefert werden. Der Versuch von Senat und Immobilienwirtschaft, die Bebauung des Tempelhofer Feldes mit Wohnungen und Gewerbe als scheinbar „alternativlos“ hinzustellen, hat drei Hauptursachen: 1. Aus der ganzen Welt fließt derzeit Kapital nach Berlin, um hier in „Betongold“ profitabel - und spekulativ - angelegt zu werden. 2. Zeitgleich sucht die Verwaltungs- und Wirtschaftselite Berlins nach noblen Wohnungen in attraktiven Innenstadtlagen, so auch auf dem Tempelhofer Feld. 3. Der Senat fördert diese Entwicklung, indem er bereit ist, bei der Ausweisung von Bauland weitgehende Zugeständnisse zu Lasten von Natur und Umwelt zu machen. Außerdem kooperiert der Senat vorzugsweise mit den großen, anonymen Bauherren und Immobilien-entwicklern, deren Ziel in erster Linie die schnellstmögliche Profitmaximierung bei allen  Investitionen ist. Dadurch entstehen irreversible unwirtliche räumliche Strukturen in allen  Bereichen. Maßstäblichkjeit, Einfügung in die Umgebung und lebensgerechter Außenraum bleiben auf der Strecke. Diese unverantwortliche Stadtentwicklungspolitik des Senats lehnen wir ab. Wir plädieren vielmehr für eine Wohnungs- und Mietenpolitik, die sich an den Haushalten mit mittleren und unteren Einkommen ausrichtet. Eine solche Politik ist mit Priorität auf den Bestand gerichtet. Der Bau von Wohnungen mit Kaltmieten über 15 €/ qm bzw. Luxuseigentumswohnungen sind keine Lösung.
  4. Das Tempelhofer Feld bietet Pflanzen (z. B. Trockenrasen, Frischwiesen) und Tieren (z. B. Feldlerche, Turmfalke) durch seine Größe und Weite Schutz- und Lebensraum. Um die wichtigen Lebensräume und Brutgebiete zu schützen, kommt dem äußeren Wiesenring eine wichtige Pufferfunktion zu.
  5. Das Tempelhofer Flugfeld gehört zum denkmalgeschützten Flughafengebäude und ist in seiner Gesamtheit ein kulturhistorisches Zeugnis der Luftfahrtgeschichte Berlins. Um den Charakter des Flugfeldes auch in Zukunft erlebbar zu machen, sollen die beiden Start- und Landebahnen sowie der umlaufende Taxiway dauerhaft erhalten werden.
  6. Das Tempelhofer Feld bietet Raum für temporäre Nutzungen und Entfaltung, für Kulturereignisse und direktes Erleben von Natur und Weite, das die Berlinerinnen und Berliner sonst nur im Umland genießen können. Wir Berlinerinnen und Berliner wollen uns auch weiterhin uneingeschränkt in der Weite des Tempelhofer Feldes frei bewegen können, Fahrrad fahren, Kiten, Skaten, Windsurfen, u.v.a.m., uns vom Wind durchpusten lassen oder einfach nur zusammen Picknicken. Deshalb ist es wichtig, dass das Land Berlin die Berlinerinnen und Berliner in die Umsetzung dieses Gesetzes und in die Verwaltung des Feldes einbezieht und hierzu im Sinne einer echten Partizipation geeignete Verfahren entwickelt.
  7. Durch Ihre Unterschrift für das Volksbegehren praktizieren die Bürgerinnen und Bürger direkte Demokratie und sichern Ihren Einfluss auf die zukünftige Entwicklung des Wiesenmeers auf dem Tempelhofer Feld. Die bei Erfolg ersparten Haushaltsmittel für Planung, Erschließung und Gestaltung können für die wirklich wichtigen Aufgaben jetzt und in Zukunft eingesetzt werden.
  8. Das Tempelhofer Feld ist Raum der Begegnung aller sozialen Schichten und Kulturen. Es ist ein Ort, auf dem ein friedliches Miteinander von aktivem und passivem Erleben von Stadtbewohnern und Stadtnatur möglich ist.