Müller will helfen – aber wem? (Kopie)

Pressemitteilung am 5. November 2015

Es ist ja nicht das erste Mal, dass der Regierende Bürgermeister Michael Müller und die Vorsitzende des BBU, Maren Kern, die Bebauung des Tempelhofer Feldes nach dem Volksentscheid öffentlich ins Spiel bringen.
Wir wundern uns allerdings, dass plötzlich die Ankunft der Flüchtlinge vorgeschoben wird, um die bekannten Begehrlichkeiten auf das Tempelhofer Feld wieder aufleben zu lassen. Soll da die Solidarität der Berlinerinnen und Berliner mit den Flüchtlingen herhalten, um das Volksgesetz zu kippen?

Der Volksentscheid hat aber klar gezeigt: die Berliner glauben der Senatskanzlei nicht, wenn sie behauptet, die Probleme der Stadt könnten durch die Bebauung des Tempelhofer Feldes gelöst werden.

1) Unser Problem in Berlin ist doch vielmehr eine Regierung, die mit den Aufgaben überfordert ist und sie von sich wegschiebt - anders lassen sich die Zustände vor dem Lageso nicht erklären. Eine Politik, die ernsthaft Wohnraum für Flüchtlinge schaffen und Obdachlosigkeit vermeiden will, findet der Situation angemessene und schnelle Lösungen: aktuell stehen immer noch ca 1,4 Millionen qm Bürofläche in der Stadt leer (Quelle: Berliner Zeitung), die innerhalb von kürzester Zeit verfügbar gemacht werden könnten - wenn es denn politisch gewollt wäre. Rechnen wir mal 20 qm pro Person, dann hätten 70.000 Menschen eine würdige Unterkunft, die Turnhallen wären wieder frei und wir hätten sogar noch Kapazitäten übrig.

2) Die Flüchtlinge brauchen darüber hinaus doch genau den kostengünstigen Wohnraum, den dieselbe Berliner Regierung bis heute nicht geschaffen hat.
Es fehlten in der Stadt ja schon vor Ankunft der Flüchtlinge 120.000 Wohnungen mit einer Miete (vor Nebenkosten) deutlich unter 4 Euro /qm (Andrej Holm). Diese große und selbst verantwortete Lücke in der Wohnraumversorgung hat die Berliner Regierung bis heute nicht geschlossen.

3) Auf dem Tempelhofer Feld würde man diese Probleme nicht lösen, sondern sie nur vergrößern. Wollte man dort bauen, müßte die gesamte Infrastruktur auf dem Feld und rundherum neu geschaffen werden. Die Kosten gingen zu
Lasten der Steuerzahler und würden einen neuen Krater in den Berliner Haushalt reißen. Experten, wie der Bund Deutscher Architekten (BDA) in Berlin haben schon 2014 gewarnt, dass eine Bebauung des Tempelhofer Feldes schon wegen der hohen Erschließungskosten keinen Beitrag zur Lösung des aktuellen Wohnungsproblems bieten kann.

4) Das Tempelhofer Feld ist bei den Berlinern und ihren Gästen so beliebt, weil es Freizeitmöglichkeiten und Lebensqualität für Menschen aller Einkommensniveaus  bietet. Im Sommer 2014 besuchten 12.000 Menschen an
einem normalen Werktag das Tempelhofer Feld  (Quelle:  Besucherumfrage der Grün Berlin GmbH, 2014), an den Wochenenden waren es sogar über 50.000 - Tendenz steigend. Damit haben sich die bereits hohen Besucherzahlen in nur vier Jahren verdoppelt. Auch das ist eine Abstimmung – mit den Füßen.

Demokratische Initiative 100% Tempelhofer Feld

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